Mit Mirjam in Bethlehem - ist es hoffnungslos im Hl. Land?

Geschrieben am 17.05.2024
von Niki Haselsteiner

 

Mirjam, ein ganz einfaches Palestinensermädel aus Galiläa  mit recht außergewöhnlichem Leben, in Ägypten, Frankreich und schließlich als Klostergründerin des Karmels von Bethlehem im Turm König Davids, ein Symbol der Hoffnung, das Vieles möglich ist, obwohl es so tragisch ist - neugierig geworden ...? 




 

IMPULS

 

Das Gebet Mirjams zum Hl. Geist ... 

 

Heiliger Geist, beseele mich.
Liebe Gottes, verzehre mich.
Auf den Weg der Wahrheit führe mich.
Maria, meine Mutter, hab acht auf mich.
Mit Jesus segne mich.
Vor jedem Übel,
vor jeder Täuschung
und Gefahr bewahre mich. 
Amen.

 

 

 

 




mehr Infos über die heilige

Mirjam Baouardy

 

Das kleine Nichts Wer war dieses „Kleine Nichts“, wie sich Mirjam Baouardy gerne selbst bezeichnete?

 

Am 5. Januar 1846 wurde sie als Kind einer katholischen Familie des griechisch-melkitischen Ritus in dem gali­läischen Dorf Iblin, 25 Kilometer von Nazaret entfernt, geboren. Drei Jahre später starben ihre Eltern innerhalb weniger Tage und ließen Mirjam und ihren einjährigen Bruder Boulos als Waisenkinder zurück. Ein wohlsituierter Onkel, der in Alexandrien lebte, adoptierte Mirjam. Er arrangierte nach ihrem 13. Geburtstag den Termin für die Hochzeit. Doch sie spürte den starken Ruf des Herrn, den sie schon einige Male wahrgenommen hatte:

 

„Alles vergeht. Gib mit dein Herz, so werde ich stets dir gehören.“

 

Mit innerer Entschlossenheit ließ sie die Hochzeit platzen.

 

Mehr und mehr erkannte die „Kleine Araberin“ ihre Beru­fung als Ordensfrau. Als sie schließlich am 15. Juni 1867 die Schwelle des Karmels von Pau (Südfrankreich) über­schritt, spürte sie eine solche Freude, dass sie spontan die Schwestern bei der Hand ergriff und sie küsste, wie es im Heiligen Land bei großen Festen üblich ist.

 

Von jetzt an hieß sie Schwester Mirjam von Jesus dem Gekreu­zigten, ein Lebensprogramm. Selbst seine Wundmale hatte ihr der „Vielgeliebte“ geschenkt, um ihm noch ähnlicher zu werden. Sie aber wurde sich mehr und mehr ihrer Armseligkeit bewusst.

 

1873 vertraute Mirjam ihrer Oberin an, dass der Herr einen Karmel in Betlehem wünschte. Mit Recht reagierten ihre Vor­gesetzten zunächst etwas zurückhaltend. Doch der Herr fand Wege sein Projekt zu verwirklichen. Da Mirjam die einzige im Kloster war, die Arabisch beherrschte, übertrug man ihr die Aufsicht der Bauarbeiten.

 

Die Einweihung des Karmels in Bethlehem fand 1876 statt. Und schon hatte der Herr dem „Kleinen Nichts“ deutlich gemacht, dass auch in Nazareth ein weiteres Karmelitinnenkloster entste­hen sollte. Zur Besichtigung machten die Schwestern am Weg in Latrun Halt. Von einer inneren Eingebung getrieben rannte Mirjam querfeldein zu einer verlassenen Ruine und rief mit großer, innere Bewegung und Sicherheit:

 

„Hier ist wirklich der Ort, wo unser Herr mit seinen Jüngern in Emmaus gegessen hat.“

 

Wieder in Bethlehem schleppte Mirjam zwei Eimer Wasser für die Arbeiter auf einem schmalen Pfad hinauf. Da verließen sie die Kräfte, Sie stürzte auf einen Geranienkasten und brach sich den linken Arm. Zu den herbeieilenden Schwestern sagte sie mit Bestimmtheit:

 

„Ich bin auf dem Weg zum Himmel. Ich werde sterben.“ 

 

Es begann sich der Wundbrand auf die Schultern und auf dem Hals auszudehnen. In ihrem Fieberdurst wiederholte sie die Worte des Psalmisten:

 

„Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so lechzt meine Seele nach dir.“

 

Es war nicht der gebrochene Arm, der ihr am 26. August 1878 33-jährig das Leben nahm, es war das Herz, das nach dem Geliebten verlangte.

 

Mirjam wurde 1983 vom Hl. Johannes Paul II. selig- und 2015 von Papst Franziskus heiliggesprochen.



 

„Die Liebe wird nicht gekannt, die Liebe wird nicht geliebt!“

 

 



Gebete und Gedanken der Hl. Mirjam von Jesus dem Gekreuzigten: 

„Wenn ihr euch ins Gebet begebt, seid bereit, bereitet euch vor! Man lädt keinen König in ein Haus, ohne es vorher zu räumen, ohne es für seinen Empfang vorzubereiten. Sonst tritt er nicht ein, oder die Adjutanten des Königs, die Engel, laden ihn nicht ein zu kommen.
Man muss das Gebet mit einer Gewissenserforschung beginnen.“

 


 



Morgengebet:

 

                             

 Herr Jesus, im Schweigen dieses anbrechenden Morgens komme ich zu Dir und bitte Dich mit Demut und Vertrau­en um Deinen Frieden, Deine Weisheit, Deine Kraft.

Gib, dass ich heute die Welt betrachte mit Augen, die voller Liebe sind. Lass mich begreifen, dass alle Herrlichkeit der Kirche aus Deinem Kreuz als dessen Nahrung entspringt.

Lass mich meinen Nächsten als den Menschen empfangen, den Du durch mich lieben willst. Schenke mir die Bereitschaft, ihm mit Hingabe zu dienen und alles Gute, das Du in ihn hineingelegt hast, zu entfalten.

Meine Worte sollen Sanftmut ausstrahlen und mein ganzes Verhalten soll Frieden stiften. Nur jene Gedanken, die Segen verbreiten, sollen in meinem Geiste haften bleiben. Verschließe meine Ohren vor jedem übelwollenden Wort und jeder böswilligen Kritik. Möge meine Zunge nur dazu dienen, das Gute hervorzuheben.

Vor allem bewirke, o Herr, dass ich so voller Frohmut und Wohlwollen bin, dass alle, die mir begegnen, sowohl Deine Gegenwart als auch Deine Liebe spüren. Bekleide mich mit dem Glanz Deiner Güte und Deiner Schönheit, damit ich Dich im Verlaufe dieses Tages offenbare.

Amen.

 



 

„Die Aufrichtigkeit ist unser Heil. Wenn man nicht ganz
geradeaus geht, muss man einen zehnfachen Umweg machen.“    

         

 


 



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