„Gott in mir, ich in Ihm“, oh, das ist mein Leben!
Elisabeth von der Dreifaltigkeit, eine Karmelitin aus Dijon in Burgund - dort, wo der Senf her kommt - nimmt uns mit auf eine kurze Reise, ein hoffnungspilgern in unsere Seele, wo Gott wohnen möchte ...
IMPULS
„Gott in mir, ich in Ihm“, oh, das ist mein Leben! - so schreibt Elisabeth de la Trinité und dass sie ihn niemals verlassen will. Einladung an mich daher: einen Moment der Stille, hier in der Kirche um dem Herrn in meiner Seele einen ruhigen winkel meines Herzens anzubieten. Vielleicht einfach ruhig werden, vielleicht hilft das Lesen der Texte von Elisabeth ...
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Elisabeth von der Dreifaltigkeit
(Karmelitin, * 18.7.1880 + 9.11.1906)
Elisabeth Catez wurde am 18. Juli 1880 in Avord bei Bourges, Frankreich, in einer Offiziersfamilie geboren; bald darauf übersiedelt die Familie nach Dijon. Im Alter von sieben Jahren verliert sie den Vater.
Bei einem Besuch im Karmel nach der Erstkommunion gibt ihr die Priorin ihren späteren Namen: Elisabeth de la Trinité. Mit 17 Jahren möchte sie in den Karmel eintreten, doch erst zwei Jahre später gibt ihre Mutter die grundsätzliche Einwilligung dazu.
Bei Einkehrtagen im Jänner 1900 deutet ihr P. Vallée ihre inneren Erfahrungen: die Einwohnung der Heiligsten Dreifaltigkeit in der Seele.
Am 2. August 1901 Eintritt in den Karmel von Dijon; Einkleidung am 8. Dezember 1901, ewige Profess am 11. Jänner 1903.
Am 21. November 1904 schreibt sie nach der gemeinsamen Gelübdeerneuerung in einem Zug das Gebet an die Heiligste Dreifaltigkeit nieder. Kurz darauf ‚entdeckt‘ sie ihren neuen Namen, oder besser, ihren eigentlichen Beruf: ein ‚Lob der Herrlichkeit‘ zu sein (vgl. Eph 1, 12.14).
Sr. Elisabeth stirbt am 9. November 1906 an der Addison-Krankheit, die lange Zeit schmerzvoll an ihr zehrte und in einer furchtbaren Agonie von neun Tagen.
Am 25. November 1984 wurde sie von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen. Ihr Gedenktag ist der 8. November. Papst Franziskus sprach Elisabeth von der Dreifaltigkeit am 16. Oktober 2016 heilig. Sie gilt als Fürsprecherin im geistlichen Leben, besonders als Helferin zur Sammlung in der Gegenwart des Herrn.
Der Himmel ist in mir
„Mir scheint, ich habe meinen Himmel auf Erden gefunden, denn der Himmel ist Gott, und Gott ist meine Seele. An dem Tag, da ich das verstanden habe, ist in mir alles hell geworden, und ich möchte dieses Geheimnis ganz leise all denen sagen, die ich liebe, damit auch sie, durch alles hindurch, immer Gott anhangen und das Gebet Christi sich erfülle: «Vater, dass alle eins seien».“
Gedanken und Briefe der Hl. Elisabeth von der Dreifaltigkeit:
O mein Gott, Dreifaltiger,
den ich anbete, hilf mir, mich ganz zu vergessen, damit ich in dir bin, regungslos und friedvoll, als ob meine Seele bereits in der Ewigkeit weilte. Nichts soll meinen Frieden stören, nichts mich von dir entfernen, o mein Unwandelbarer, jede Minute soll mich mehr in die Tiefe deines Geheimnisses hineinführen. Schenke meiner Seele Frieden, mach aus ihr deinen Himmel, deine geliebte Wohnstatt und den Ort deiner Ruhe. Niemals will ich dich dort allein lassen, sondern selber ganz dort sein, ganz wach in meinem Glauben, ganz anbetend, ganz deinem schöpferischen Wirken hingegeben.“
Der Himmel ist in mir,
die Gegenwart Gottes ist etwas so Gutes! Da, ganz im Innersten, im Himmel meiner Seele, kann ich Ihn finden, weil Er mich niemals verlässt. „Gott in mir, ich in Ihm“, oh, das ist mein Leben! ... Nicht wahr, es ist so gut zu denken, dass wir abgesehen von der Anschauung Ihn bereits wie die Seligen im Himmel besitzen; dass wir Ihn niemals verlassen, uns niemals von Ihm scheiden können!
Brief 62, 14. Juni 1901
Elisabeths Versprechen vor ihrem Heimgang:
An ihre Mitschwester Marie-Odile, die das Kloster in Dijon für eine Neugründung verlassen hat:
Mir scheint, meine Sendung im Himmel wird sein, die Seelen anzuziehen, indem ich ihnen helfe, sich selbst zu verlassen, um Gott in einer ganz einfachen und ganz liebevollen Bewegung anzuhängen und sie in diesem tiefen inneren Schweigen zu bewahren, das es Gott erlaubt, sich ihnen einzuprägen, sie in ihn selbst zu verwandeln. Liebe kleine Schwester meiner Seele, mir kommt vor, ich sehe jetzt alle Dinge im Licht des lieben Gottes, und würde ich mein Leben neu beginnen, oh, ich würde keinen einzigen Augenblick mehr verlieren wollen!
Brief 335, 28. Okt. 1906
Elisabeths briefliche Unterweisungen
Elisabeths Briefe zeugen von ihrer mütterlichen Sorge um das Wohl der ihr anvertrauten Seelen, besonders gegenüber ihrer um sieben Jahre jüngeren Freundin Franҫoise de Sourdon:
Ach, könnte ich dich doch das Geheimnis des Glücks lehren, so wie der liebe Gott es mich gelehrt hat. Du sagst, ich hätte weder Sorgen noch Leid; es ist wahr, dass ich sehr glücklich bin, aber du weißt es doch, wie man auch dann glücklich sein kann, wenn einen etwas verdrießt; man muss immer auf den lieben Gott schauen. Am Anfang muss man sich anstrengen, wenn man spürt, dass man innerlich kocht, doch langsam kommt man mit Geduld und mit dem lieben Gott ans Ziel.
So wie ich musst du dir in deiner Seele eine kleine Zelle bauen; denk daran, dass der liebe Gott dort ist, und geh von Zeit zu Zeit hinein. Wenn du spürst, dass du die Nerven verlierst oder unglücklich bist, dann bring dich schnell dorthin in Sicherheit und vertraue alles deinem Meister an.
Brief 123, 19. Juni 1902
Eintauchen in den Ozean der Liebe
Elisabeth schreibt im Karmel an ihren langjährigen geistlichen Wegbegleiter Kanonikus Emilien Isidore Angles:
Es tut so gut zu geben, wenn man liebt, und ich liebe ihn so sehr, diesen Gott, der eifersüchtig darüber wacht, dass ich ganz sein bin. Ich spüre in meiner Seele eine solche Liebe, sie ist wie ein Ozean, in den ich eintauche, in dem ich mich verliere: Das ist meine Schau auf der Erde, während ich auf die von Angesicht zu Angesicht in der Herrlichkeit warte. Er ist in mir, ich bin in ihm, ich brauche ihn nur zu lieben, mich von ihm lieben zu lassen, und das immerfort, durch alles hindurch: aufwachen in der Liebe, mich bewegen in der Liebe, in der Liebe einschlafen, die Seele in seiner Seele, das Herz in seinem Herzen, die Augen in seinen Augen, damit er mich durch den Kontakt mit ihm reinigt, mich aus meiner Armseligkeit erlöst. Bemühen wir uns, ihn niemals allein zu lassen, unser Leben sei ein immerwährendes Gebet.
Brief 177, um den 27. August 1903
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